Was ist zu tun,
wenn mein Kind Spülmittel getrunken hat?

In der Regel sind es kleine Kinder aber manchmal auch Erwachsene, die versehentlich Spülmittel trinken und sich so vergiften. Im Fall der Fälle ist schnelle Selbsthilfe gefragt – oft aber auch die Unterstützung von Profis. Was Sie tun sollten, wenn einer Ihrer Mitmenschen Spülmittel getrunken hat, und wie Sie solche Haushaltsunfälle vermeiden können, lesen Sie hier.
 

Schritt-für-Schritt: Das sollten Sie im Notfall tun

  1. Wählen Sie als erstes die Giftnotrufnummer. Geben Sie das verschluckte Produkt und die ungefähre Menge davon durch. Folgen Sie den Anweisungen. Zu den Giftnotrufzentralen in Deutschland
  2. Lefax® Pump-Liquid verabreichen. Erwachsene erhalten 1-2 Esslöffel Suspension, Kinder 0,5-2 Teelöffel. Entschäumer wie Lefax® Pump-Liquid zerstören den vorhandenen Schaum im Magen.
  3. Lüften und für frische Luft sorgen, um Übelkeit zu vermeiden.
  4. Etwaige Spülmittelreste von Mund wischen und den Mundraum ausspülen lassen, sonst besteht die Gefahr, dass noch mehr verschluckt wird. Aggressive Reiniger können sogar die Schleimhaut verätzen.
  5. Bei Bewusstlosigkeit oder anderen Verhaltensauffälligkeiten sofort den Notarzt rufen (112).

 

Dies dürfen Sie NICHT tun, wenn Ihr Kind Spülmittel getrunken hat

  • Milchprodukte verabreichen: Geben Sie dem Vergifteten niemals Milchprodukte. Diese führen in Kombination mit dem Spülmittel meist zu Erbrechen. Dies sorgt wiederum dafür, dass die giftigen und möglicherweise auch ätzenden Produkte erneut durch die Speiseröhre gespült werden.
  • Kochsalzlösung geben: Greifen Sie nicht auf Kochsalzlösungen zurück, um bewusst Erbrechen herbeizuführen. Vor allem bei ganz kleinen Kindern kann dies zu einer schweren Kochsalzvergiftung führen.
  • Die vergiftete Person allein lassen: Bleiben Sie stets beim Betroffenen. Bei einer Vergiftung ist eine Bewusstlosigkeit nicht auszuschließen.
  • Nachtrinken lassen: Nachdem jemand Spülmittel getrunken hat, sollte keine Flüssigkeit zugeführt werden. Denn je mehr Flüssigkeit vorhanden ist, desto mehr Schaum kann sich im Magen bilden.

 

Woran Sie erkennen, dass Ihr Kind Spülmittel verschluckt hat

In der Regel sind Eltern nicht dabei, wenn Kinder sich vergiften. Unbemerkt greifen die Kleinen zu Reinigern und Co. – und niemand bemerkt es.

Anhand einiger Anzeichen erkennen Sie jedoch, dass sich Ihr Kind möglicherweise vergiftet hat.

Folgende Symptome können dafür sprechen:

  • Übelkeit
  • schaumiges Erbrechen
  • eventuell Durchfall
  • Ätzspuren (Blasen und/oder offene Stellen) an den Lippen und im Mund
  • in schlimmen Fällen Atemnot bis hin zur Bewusstlosigkeit

 

So vermeiden Sie Vergiftungen

Wenn in Ihrem Haushalt Kinder leben, sollten sämtliche Reiniger, aber auch Parfums oder Duftöle in verschlossenen Schränken oder Schubladen aufbewahrt werden. Besondere Vorsicht ist bei neuartigen Waschmitteln in Perlen- oder Weichkapselform geboten: Diese sehen nicht nur dank ihrer Form, sondern auch aufgrund ihrer leuchtenden Farben wie Süßigkeiten aus. Kaufen Sie solche Produkte erst gar nicht und greifen Sie lieber zu weißen Mitteln in Pulverform. Zudem sollten Sie es dringend vermeiden, Reinigungsmittel in Trinkflaschen aufzubewahren – hier besteht sogar bei Erwachsenen akute Verwechslungsgefahr!

Wenn Sie sich unschlüssig sind, ob Ihre Wohnung sicher genug ist, können Sie diese auch einmal mit den Augen Ihres Kindes betrachten. Gehen Sie hierfür in die Hocke und sehen Sie sich alles genau in Ihrer Reichweite an: Stehen giftige Substanzen zu weit unten oder nicht hinter verschlossenen Türen? Entdecken Sie einen Reiniger oder ähnliches, der in leuchtenden Farben erstrahlt? Wenn ja – dann räumen Sie all diese Dinge zügig weg.

Tipp für Gartenbesitzer: Vergiftungen sind nicht nur mit chemischen Substanzen möglich, sondern auch mit natürlichen Dingen wie beispielsweise Pflanzen. Gehen Sie deshalb auch Ihren Garten ab und prüfen Sie, ob sich dort Giftpflanzen befinden. Dazu zählen: Goldregen, Oleander und Eisenhut.

 

Die Giftinformationszentren in Deutschland

BVL - Liste der Giftnotrufzentralen (bund.de)