Gestörte Darmflora: Ursachen, Symptome und Behandlung
Von Dr. Christoph Theurer
05. September 2024
Die Darmflora, auch als Mikrobiom bekannt, bezeichnet alle Mikroorganismen im Darm. Ein wesentlicher Bestandteil des Mikrobioms, die Darmbakterien, tragen nicht nur zu einem reibungslosen Ablauf der Verdauung bei, sondern spielen auch für das Immunsystem eine entscheidende Rolle. Doch was passiert, wenn die Darmflora gestört ist? Welche Symptome können entstehen, welche Auslöser gibt es und was kann man gegen eine gestörte Darmflora tun?
Inhaltsübersicht
Das Wichtigste auf einen Blick zur Darmflora
Welche Funktion hat die Darmflora?
Was kann die Darmflora aus dem Ungleichgewicht bringen?
Welche Symptome entstehen bei einer gestörten Darmflora?
Wie kann man eine gestörte Darmflora aufbauen?
Das Wichtigste auf einen Blick zur Darmflora
- Funktion: Die Darmflora ist beispielsweise wesentlich an unserer Verdauung beteiligt und unterstützt das Immunsystem.
- Ungleichgewicht: Das Mikrobiom im Darm wird u. a. durch die Ernährung Doch nicht nur eine unausgewogene Ernährung, sondern auch die Einnahme von bestimmten Medikamenten (z. B. Antibiotika) kann zu einer gestörten Darmflora führen.
- Symptome: Neben Blähungen und Bauchschmerzen können bei einer gestörten Darmflora auch Durchfall und andere Symptome auftreten.
- Behandlung: Das Mikrobiom kann z. B. durch ausgewogene Ernährung und die ergänzende Einnahme von Probiotika unterstützt werden. Eine gesunde Lebensweise fördert ebenfalls die Gesundheit des Darms.
Welche Funktion hat die Darmflora?
Einige Billionen bis zu mehreren Trilliarden Bakterien machen es sich natürlicherweise im menschlichen Darm bequem und bilden so die gesunde Darmflora. Doch wozu benötigen wir all diese Mikroorganismen? Einer von vielen Gründen: Der Verdauungstrakt braucht Unterstützung. Einige Bestandteile lassen sich nämlich – trotz aller Bemühungen in Magen und Darm – nicht vom Körper verdauen (z. B. unverdauliche und schwerverdauliche Ballaststoffe). Stattdessen dienen sie den Bakterien im Dickdarm als Nahrung. Kommen die unverdaulichen Nahrungsbestandteile im Dickdarm an, beginnen die Bakterien dort kurzerhand damit, diese zu verwerten.
Neben der Verdauung hat die Darmflora aber noch weitere wichtige Funktionen und Aufgaben:
- Produktion von Vitaminen, wie Vitamin K: notwendig für die Bildung von Gerinnungsfaktoren im Blut
- Einfluss auf die Aufnahme von Vitaminen aus der Nahrung
- Unterstützung des Immunsystems z. B. durch Abwehr von krankmachenden Keimen und Stärkung der Darmbarriere
- Beteiligung am Energiehaushalt
- Einfluss auf das zentrale Nervensystem
Eine unausgeglichene Darmflora kann einen negativen Einfluss auf unsere Gesundheit haben. Eine gestörte Darmflora zeichnet sich durch eine veränderte Zusammensetzung der Bakterien aus. Zum Beispiel liegen von einigen vorteilhaften Bakterienarten zu wenige vor, während andere, gegebenenfalls krankmachende, die Gelegenheit hatten, sich stark zu vermehren. So kann ein Ungleichgewicht der unterschiedlichen Bakterienstämme entstehen.
Was kann die Darmflora aus dem Ungleichgewicht bringen?
Das Mikrobiom im Darm wird von der Ernährung und der Einnahme bestimmter Medikamente beeinflusst.
Medikamente können sich auf die Zahl und Art der Darmbakterien auswirken – allen voran Antibiotika. Sie sind dazu bestimmt, Krankheitserreger (genauer gesagt Bakterien) am Wachstum zu hindern und in vielen Fällen sogar abzutöten. Antibiotika, vor allem Breitbandantibiotika, unterscheiden dabei allerdings nicht zwischen den „guten“ und den „bösen“ Bakterien – durch die Aufnahme über den Verdauungstrakt kommen sie direkt mit der Darmflora in Kontakt. Dadurch dezimieren sie die Zahl der dort ansässigen Bakterien oftmals stark und können so zu einer gestörten Darmflora führen.
Wie bei vielen anderen Erkrankungen auch spielt die Ernährungsweise bei der Entwicklung einer gesunden Darmflora eine maßgebliche Rolle. Ist das verwertbare Nahrungsangebot der Darmbakterien beispielsweise besonders abwechslungsreich, trägt das in der Regel zu einem artenreichen Mikrobiom bei. Wer die eigene Ernährung anpasst – sei es durch den Verzicht auf bestimmte Lebensmittel, eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder eine Diät – kann damit auch seine Darmflora, nicht immer nur positiv, verändern. Sie sollten daher bei einer Ernährungsumstellung auf eine pflanzenbasierte bzw. ballaststoffreiche und abwechslungsreiche Kost achten.
Welche Symptome entstehen bei einer gestörten Darmflora?
Zu den Symptomen, die eine gestörte Darmflora nach sich ziehen kann, gehören unter anderem:
- Blähungen
- Bauchschmerzen
- Durchfall
- Mangelerscheinungen (insbesondere von Vitaminen)
Betroffene leiden oft schon sehr lange an diesen Beschwerden. In vielen Fällen dauert es eine ganze Weile, bis Mediziner:innen eine gestörte Darmflora als Ursache für die Symptome ausmachen. Eine Veränderung des Mikrobioms im Darm ist jedoch gar nicht so ungewöhnlich.
Wie kann man eine gestörte Darmflora wieder aufbauen?
Die Ernährung sowie die Lebensweise haben einen großen Einfluss auf die Darmflora. Um das Mikrobiom über die Ernährung zu unterstützen ist eine ausgewogene Ernährungsweise sinnvoll. Um eine gesunde Darmflora zu stärken und zu fördern, können Sie beispielsweise folgendes ausprobieren:
- Stressoren vermeiden: Rauchen, Stress
- Gewichtsreduktion: Bei Übergewicht kann Abnehmen dabei helfen, eine gesunde Darmflora zu fördern.
- Bewegung: Achten Sie darauf, sich täglich ausreichend zu bewegen, um die Darmmotilität anzuregen.
Aufnahme von Ballaststoffen
Werden Ballaststoffe verdaut, entstehen kurzkettige Fettsäuren, die wiederum gute Darmbakterien fördern können. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) empfiehlt eine Aufnahme von mindestens 30 Gramm Ballaststoffen pro Tag. Da der Körper bei einer Ernährungsumstellung häufig nicht an ballaststoffreiche Lebensmittel gewöhnt ist, sollten Sie Ihren Speiseplan langsam ausweiten und mit kleinen Portionen beginnen. Ballaststoffreiche Lebensmittel sind unter anderem Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Nüsse und Hülsenfrüchte. Auch Proteine sind wichtig für eine ausgewogene Ernährung und die Darmflora.
Einnahme von Probiotika
Probiotika werden häufig als „Darmaufbaukur“ verwendet. Es handelt sich per Definition um lebende Bakterienkulturen, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Dazu zählen beispielsweise Milchsäurebakterien, die auch in der natürlichen Darmflora vorkommen und den Darm in seiner natürlichen Funktion unterstützen können.
Fermentierte Lebensmittel
Fermentierte Lebensmittel sind Lebensmittel oder Getränke, die durch kontrolliertes Bakterienwachstum oder Enzyme hergestellt werden und Milchsäurebakterien enthalten. Zu fermentierten Lebensmittel zählen zum Beispiel Kefir, Käse, Joghurt, Sauerkraut oder Kimchi. Verschiedene Untersuchen zeigen, dass fermentierte Lebensmittel einen Einfluss auf die Darmflora haben können. Auch der gesundheitliche Nutzen von fermentierten Lebensmitteln ist Gegenstand aktueller Diskussionen.
Verzicht auf bestimmte Lebensmittel
Besonders eine fett- und zuckerreiche sowie ballaststoffarme Ernährung reduziert die Diversität bzw. Vielfalt des Darmmikrobioms, und kann so zu einer gestörten Darmflora führen. Folglich ist es nur logisch, bei der Ernährung auf ausreichend Ballaststoffe sowie einen gesunden Zucker- und Fettkonsum zu achten. Bis sich eine gestörte Darmflora erholt und dadurch bedingten Symptome wieder nachlassen, ist allerdings Geduld gefragt.
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